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Hacking und das Chaos
Nach dem ersten projekt ist ein guter Moment kurz anzuhalten. »Spaß am Gerät« ist wichtig, aber genauso wichtig ist es sich darüber Gedanken zu machen, dass Techniknutzung niemals Wertfrei ist.
Erstmalig verschriftlich wurde dies bereits in den 80ern, erst im englischen Sprachraum von Steven Levy im Buch »Hackers«, später dann im CCC in einer abgeändelten deutschen Version als »Hackerethik«. Diese Grundsätze bilden bis heute, auch wenn sie natürlich nicht unumstritten sind, eine wichtige gedankliche Grundlage für die Gemeisnchaften, welche um das Hacken im deustchen Sprachraum entstanden sind.
Was ist überhaupt Hacken?
Das ist die große Frage! Für viele Menschen ein Wort, dass sie mit negativen Taten, sogar mit Verbrechen, verbinden. Wir meinen etwas ganz anderes: Wir meinen »schöpferisch, kritisch mit technologie Unterwegs sein« (Fank Rieger), wir meinen Neugierde, wir meinen Medienkompetenzförderung und digitale Bildung. Hacken heißt, die zunehmend digitale und multimediale Welt verstehen, kompetent im Umgang mit ihr zu werden, an ihr Spaß, sogar Gefallen zu finden, ihre Gefahren zu kennen und diesen begegnen können. Hacken heißt, sich befähigt zu fühlen, spielerisch mit den Möglichkeiten der sich verändernden Welt umzugehen zu können.
Das sind Ziele, die auch viele andere Gruppen, von der IHK über Volkshochschulen oder auch Schulunterricht in Fächern wie Informatik verfolgen, was ist an Hacken also anders?
Wau Holland soll sinngemäß gesagt haben: Besser als einen Computer aufzumachen ist es, die Gesellschaft aufzumachen. Beim Hacking geht es darum, auch bei der Auseinandersetzung mit Technologie den Blick für das Größere, für die Gesellschaft, nicht zu verlieren. Hacken heißt für uns auch immer mistraue Autoritäten, bleibe kritisch, versuche Machtstrukturen in deinem Handeln aufzubrechen und suche einen solidarischen Konsens. Sei es die Abhängigkeit von großen Konzernen oder die unkritische Denkweise hinter Start-Up Kultur oder Bitcoin-, NFT, oder KI-Hype: Hacken heißt, sich dem Hype zu verweigern und an einer Utopie zu arbeiten, welche die oft dahinterstehenden kapitalistischen Machtverhältnisse auflöst. Eine Utopie, die offenen Daten und freies Wissen nutzt und produziert. Und all das immer unter Berücksichtigung sozialer, ethischer und auch klimatischer Aspekte.
Hacker*in sein, heißt für uns, in einer Welt die sich zunehmend beschleunigt, in welcher Entscheidungen automatisiert werden, Menschen die Kontrolle über ihre Daten verlieren und Macht zentral bei weniger Menschen und Firmen gebündelt wird, den Zustand nicht hinzunehmen und mit Bildung, Solidarität, Aktivismus und Kunst dem entgegen zu wirken. Hacker*in sein heißt, die Welt besser verstehen zu wollen, um sie zum Besseren ändern zu können. Wir reden davon, grunddemokratische, menschliche, soziale Werte in in eine zunehmend technologisierte Welt zu retten.
Das sind alles sehr große Themen, aber Projekte können natürlich auch klein sein. Nicht jede Idee muss gleich alle Probleme angehen. Was ist Hacking also genau? Frag zwei Hacker*innen, erhalte drei unterschiedliche Antworten. Vermutlich tust du es schon. Insofern: Happy Hacking.
Die Hacker*innen-Ethik und der CCC
Im Umfeld des CCC wird unter der Hacker*innen Ethik üblicherweise eine Version verstanden, die in den 1980er Jahren entworfen wurde. Aber diese Grundsätze, so schreibt der CCC auf seiner Website selber, sind »nur bedingt einheitlich definiert« und »in ständiger Weiterentwicklung und Diskussion, die […] Regeln dienen als Diskussionsgrundlage und Orientierung«. Sie lauten:
- Der Zugang zu Computern und allem, was einem zeigen kann, wie diese Welt funktioniert, sollte unbegrenzt und vollständig sein.
- Alle Informationen müssen frei sein.
- Mißtraue Autoritäten – fördere Dezentralisierung
- Beurteile eine*n Hacker*in nach dem, was er/sie tut, und nicht nach üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Spezies, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung.
- Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen.
- Computer können dein Leben zum Besseren verändern.
- Mülle nicht in den Daten anderer Leute.
- Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.
Darauf Aufbauend hat sich ein Selbstverständnis innerhalb der Szene entwickelt, dass über diese acht Grundsätze weit hinausgeht, aber oft auf sie zurückgreift. Sei es beim Ausschreiben von Stipendien für Abschlussarbeiten, die sich mit der Frage beschäftigen »wie die Welt nach den Grundsätzen der Hacker*innen-Ethik verbesserbar ist« oder Förderung von Kunstprojekten, welche sich mit der durch die Grundsätze beschriebenen Utopie auseinandersetzen.
Tip: Literatur gibts im Space
Viel ist geschrieben worden über Hacking, über die philosophoschen Grundsätze, über die Community. Vom Sachbuch bis zur Prosa, von Entertainment bis zur Promotion. Zudem gibt es zahlreiche Utopien und Dystopien, sei es »1984« oder »I Robot«, genauso wie »Neuromancer« und »Hitchhiker's Guide to the Galaxy«, welche großen Einfluss auf die Gemeinschaft haben. Der CCC selbst bringt auch bereits seit Jahrzehnten (einigermaßen) regelmäßig ein Magazin, die Datenschleuder, heraus.
Einige in diesem Zusammenhang wichtige Bücher und Magazine haben wir im Nobreakspace. Man kann sie ausleihen. Du musst nur eintragen, dass du sie augeliehen hast (und bitte auch, wenn du sie zurück bringst).
Das Chaos
Wenn man von »dem Chaos« spricht, dann meint irgendwie alles, was in und um den CCC, die regionalen Chaostreffs und sogenannte Erfahrungsaustauschkreise (Erfa-Kreise), sozusagen die Vertretung des Clubs auf regionaler Ebene, passiert. Das Chaos ist auch mit einer Geisteshaltung verbunden, wie bereits in diesem Kapitel deutlich gemacht wurde. Was genau dazu gehört oder eben nicht? Das kann niemand so genau sagen.
Das Chaotikum ist ein solcher Erfa und ist, mit seinem Hackspace, dem Nobreakspace, und seinen Veranstalltungen wie den Nights of open Knowledge, ziemlich sicher im Chaos zu verordnen. Was aber nicht heißt, dass sich alle Menschen, die du im Nobreakspace triffst, dem Chaos zuordnen würden.
Die Unvereinbarkeit
Bereits 2005 hat sich der CCC eine sogenannte Unvereinbarkeitserklärung gegeben. Damit wurde nocheinmal in Worte und in Text festgelegt, dass der Verein sich der Verantwortung bewusst ist, Techniknutzung, den »Spaß am Gerät«, und die eigenen Werte zusammen zu bringen.
Darin hißt es »[H]eute [ist] klar, daß vollkommen wertfreie und ohne Blick auf gesellschaftliche Folgen geführte Gespräche über die reine Technik um ihrer Selbst willen nicht mehr möglich sind. Es geht beim Hacken um weit mehr als um Lötkolben und gcc, es geht auch um den Traum von einer besseren und freien Gesellschaft. Der Horizont der Hackerin und des Hackers geht weit über den Bildschirmrand hinaus.«
Und weiter »Der CCC erklärt das Vertreten von Rassismus und von der Verharmlosung der historischen und aktuellen faschistischen Gewalt für unvereinbar mit einer Mitgliedschaft. Dazu gehören insbesondere die Mitgliedschaft in oder Unterstützung einer rechtsextremen oder rechtsradikalen Organisation.« Die aufgeführten Beispiele sind, wie die Erklärung aus dem Jahr 2005. Sie ist seitdem leider länger geworden.
Viele kleinere Vereine in diesem Umfeld haben sich ebenfalls solche Erklärungen gegeben und sie in ihrer Satzung verankert. Auch wir fühlen uns als Erfa dieser verpflichtet.
Die großen Chaos-Events
Das Chaos trifft jedes Jahr auf zahlreichen Veranstaltungen aufeinander. Einige sind riesig, wie der Jährliche Congress, der zwischen den jahren stattfindet. Andere sind kleiner, manchmal nur einige dutzend Personen. Zu vermitteln, oder gar zu Zeigen, wie Chaos-Events sind, ist nicht immer ganz einfach. Auf vioelen gelten strenge Regeln, was das Fotografieren angeht. Aber es gibt natürlich denoch ganz tolle Fotos, z.B. auf flickr.
Filmtip: All Creatures Welcome
»All Creatures Welcome« ist ein Film von Sandra Trostel von 2018, welcher auf dem Congress und dem Camp des CCC gedreht wurde. Er vermittelt in 87 minuten ein gutes Bild von der Atmosphäre auf diesen Events. Du kannst ihn auf media.ccc.de ansehen.
Mission: Besuche ein Chaos-Event
Auf events.ccc.de findest du Ankündigungen anstehender Events und auch eine Kalender. Suche dir ein Event raus und besuche es, man kann sowas oft ganz ausgezeichnet mit einem Städtetrip verbinden.
Hackspace Passports
Hackspace Passports gibt es seit über 10 jahren. Sie sollen ein Ansporn sein, weltweit Hackspaces zu Besuchen. Viele Hackspaces haben einen Stempel, mit dem sie Besuchern den Passport stempeln können. Auch der Nbsp.
Zurück zur Praxis.
Nach diesem theoretischen Diskurs soll es praktisch weitergehen
Liftoff