Noch 32 Tage - Der Lübecker Hackspace zieht um

In nur 32 Tagen steht unser Umzug aus der Mengstraße 6 bevor. Zeit für ein weiteres kleines Update. Heute soll es darum gehen, wie wir die neue Inneneinrichtung gemeinsam geplant haben und wie die neuen Räume (voraussichtlich) aussehen werden.

Ein Hackspace ist ein Raum von vielen Menschen für viele Menschen. Und so unterschiedlich wie diese Menschen sind so unterschiedlich sind auch ihre Wünsche an “ihren Space”. Wie also all diese Ideen und Anforderungen für unsere Nobreakspace berücksichtigen, besprechen und in Einklang bringen?

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Im April hat der Vorstand des Chaotikum e.V. den Mietvertrag für unsere zukünftigen Räumlichkeiten in der Fackenburger Allee 11 unterschrieben. Nun ging es darum zusammen mit allen Interessierten die nächste Integration des Nobreakspaces zu planen.

Entgegen unserem Naturell fand dies nicht digital statt, stattdessen haben wir mit einem A0 Plotter einen Grundriss ausgedruckt, auf einen Tisch geklebt und angefangen Möbel als Pappfläche oder mit dem 3D-Drucker anzufertigen. So konnten alle, die an der Planung teilhaben wollten, Möbel umherschieben oder neue Möbel drucken und positionieren. Ideen, die für gut befunden wurden, würden so langfristig hoffentlich akzeptiert werden und stehenbleiben, Ideen, die nicht gefallen, werden einfach zurückgeschoben. Jede Person hatte das gleiche Recht alles über den Haufen zu werfen und einen völlig neuen Vorschlag zu machen und zu schauen, was davon resoniert.

Damit wir die historische Entwicklung einer Idee, und verworfener Ideen, nachvollziehen können wurde über dem Model eine Webcam angebracht, welche vier mal die Stunde ein Bild macht. Auf diese Art hat sich über viele Wochen ein Einrichtungskonzept etabliert, welches inzwischen weitestgehend gefestigt scheint.

Im Folgenden soll kurz beschrieben werden, was dabei rumgekommen ist.

Lager und Werkstatt

Auf ca. 25 Quadratmeter wird sich unser zukünftiges Lager erstrecken, welches sowohl die vielen Boxen mit persönlichem Eigentum als auch alles mögliche Gerümpel beinhalten wird. Ebenso wird es das Lager für die Getränke.

Gleichzeitig wird der Raum auch als Serverraum und Hardware Hacking Area herhalten. Eine mehrere Meter lange Werkbank wird alles beinhalten, was zum Löten und Elektronik basteln benötigt wird. Daneben verschiedene 3D-Drucker, die CNC-Fräse und andere Geräte. Es wird ein kleines Whiteboard, verschiedenste Werkzeuge und natürlich reichlich Regale und Schubläden geben, in denen alles an Material verstaut werden kann.

Mittig im Raum wird es einen Tisch zum gemeinsamen basteln und schrauben geben, der ggf. auch für kleine Lötworkshops und ähnliche Aktivitäten genutzt werden kann. Mit Strom und Netzwerk wird dieser Tisch mit einem “Zauberwürfel” versorgt. Ein 3D-gedruckter Würfel mit Steckdosen und Netzwerkanschlüssen, welcher von der Decke herrabgesenkt werden kann.

Das Konzept sieht vor, dass jeder Raum eine Farbe erhält, die Farbe für den Werkraum ist Cyber-Gelb.

Augenprüfraum

Der Name dieses Raumes muss vielleicht erklärt werden. Vornutzer unserer Räumlichkeiten war ein Optiker und die Raumnamen entsprechend auf dem Grundriss eingezeichnet. Wir finden: Wenn man bedenkt wir grob sich mancher mit der Schriftgröße auf seinen Folien verschätzt ist Augenprüfraum ein ganz vorzüglicher Name für unseren Vortragsraum. Wir werden ihn beibehalten.

Der Augenprüfraum wird sowohl einen Beamer als auch ein Whiteboard zur Verfügung stellen um es Vortragenden zu ermöglichen ihre Inhalte zu transportieren. Selbstverständlich wird es auch möglich sein Filme abzuspielen.

Wenn kein Vortrag stattfindet wird der Augenprüfraum mit Tischen ausgestattet, er ist dann der “Arbeitsraum” mit neutral gehaltenen Wänden und natürlichem Licht bietet er ein Umfeld für eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre. 16 LAN-Ports und ebensoviele Steckdosen versorgen die anwesenden mit Netzwerk und Strom (WLAN wird es natürlich auch weiterhin geben). Für Workshops, Stammtische o.ä. kann die Tischkonfiguration jeweils abgeändert werden.

Der Farbcode für den Augenprüfraum ist Blau.

Wartezimmer

Auch dieser Raumname leitet sich aus seiner ehemaligen Bestimmung beim Vormieter, dem Optiker, ab. Das Wartezimmer wird der Sozialbereich des Hackserspaces sein. Hier finden sich Sofas, Sitzsäcke und ein kleiner Tresen, gemütliches, buntes Licht und musikalische Untermalung. Hier wird auch der Kühlschrank stehen und der Snackverkauf stattfinden. Die Wände werden hier bunter sein als in den anderen Räumen und dazu einladen zu entspannen und sich zu unterhalten, denn irgendwo müssen die verrückten Ideen, welche in den anderen beiden Räumen umgesetzt werden, ja auch herkommen.

Die Hackspace-Bibliothek wird in diesem Raum ihren Platz finden genauso wie einige Kunstinstalationen, welche an den Wänden und in Regalen zu finden sein werden. Ein kleines Whiteboard wird es auch hier geben, um Ideen visualisieren zu können und das Wartezimmer wird auch die Heimat des fARM-Projekts werden.

Über alle Zimmer werden wir Dashboards verteilen, die Menschen im Hackspace auf dem Laufenden halten, zukünftige Veranstaltungen ankündigen und vieles mehr.

Der Farbcode für das Wartezimmer ist Grau.

Küche und Bad

Neben den drei Räumen bietet der neue Hackspace auch eine eigene Küche und eine Toilette. Auch diese sind barierefrei gestaltet.

Die Küche ist relativ minimalistisch, es gibt keine Spülmaschine und auch keinen Backofen aber zwei Kochplatten erlauben es zu kochen, ein kleiner Kühlschrank ermöglicht es, kurzzeitig Zutaten aufzubewahren und eine Spüle lässt abwaschen.

Dank der Ausbauarbeiten des Vormieters ist auch die Toilette barrierefrei. Aus Hygienegründen haben wir uns hier für Papiertücher entschieden. Freie Wände sowohl in der Küche als auch in der Toilette sollen für Kunst genutzt werden.

Der Farbcode für die Küche ist Rot, dam Bad wurde Grün zugeteilt.

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